Im interdisziplinären Bionik-Studiengang der Hochschule Bremen werden Studenten systematisch in biologischer Funktionsmorphologie, experimentellen Messtechniken und computergestützter Strömungssimulation ausgebildet. Praxisnahe Projekte verknüpfen Grundlagenforschung mit technischen Entwicklungsaufgaben in Bereichen wie Filtertechnik, Robotik und nachhaltigen Werkstoffen. Die Integration von Laborpraktika, Projektarbeiten und Unternehmenskooperationen ermöglicht einen ganzheitlichen Lernprozess. Erkenntnisse aus der Forschung fließen unmittelbar in Lehrveranstaltungen ein und fördern die Innovationskraft der Absolventen. Der jährliche Bionik-Kongress im ECOMAT ermöglicht interdisziplinären Austausch und Netzwerkaufbau effizient.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Über zwei Jahrzehnte interdisziplinäre Bionik-Ausbildung an der Hochschule Bremen
Seit über zwei Jahrzehnten bietet die Hochschule Bremen mit ihrem Bionikstudiengang eine einzigartig interdisziplinäre Ausbildung an. Dabei werden biologische Prinzipien systematisch analysiert und in technisch verwertbare Konzepte transformiert. Module zur Funktionsmorphologie, nachhaltigen Materialforschung sowie ingenieurtechnischen Grundlagen werden durch Laborpraktika ergänzt. Studenten entwickeln eigenständig Prototypen, üben Methoden der Versuchsplanung und kooperieren mit Forschungseinrichtungen. Die praxisbezogenen Kompetenzen fördern Innovationen in Robotik, Filtertechnik und umweltfreundlichen Werkstoffen. Sie profitieren industriellen Partnerschaften und praxisnaher Betreuung.
Interdisziplinäre Diskussionen beim Bionik-Kongress fördern praxisnahe Innovationen in Technik
Am letzten Oktober-Wochenende trafen sich rund 150 Teilnehmer im ECOMAT Forschungszentrum in der Airportstadt zum Bionik-Kongress. Die Ausrichtung oblag dem Bionik-Innovations-Centrum B-I-C der Hochschule Bremen, das eng mit der Gesellschaft für Technische Biologie und Bionik sowie dem Netzwerk BIOKON kooperierte. In interdisziplinär besetzten Panels, plenaren Fachvorträgen und Posterausstellungen wurden aktuelle Forschungsergebnisse vorgestellt und Anwendungsstrategien für den Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Industrie diskutiert. Abschließende Expertenrunden förderten konkrete Projektplanungen und zukünftige Kooperationen.
32 Poster präsentieren 21 praxisnahe Bionikansätze für nachhaltige Techniklösungen
Die wissenschaftliche Veranstaltung umfasste 21 live gehaltene Vorträge und 32 Posterbeiträge, in denen Expertinnen und Experten neueste Forschungsresultate präsentierten. Dazu gehörten detaillierte Untersuchungen zur Funktionsmorphologie von Pflanzen, Entwürfe von Roboterapplikationen, die Fischbewegungen nachbilden, sowie Entwicklungen nachhaltig erzeugter Materialien. Parallel dazu wurden praxisrelevante Simulationen und numerische Modelle mittels Computational Fluid Dynamics vorgestellt. Die Bandbreite an Themen förderte regen Austausch und legte Grundlagen für künftige Technologiekooperationen zur interdisziplinären Vernetzung sowie praktischen Anwendung.
Bionik Award für Grönlandwal-basierter Filterprototyp beeindruckt technisch und wirtschaftlich
Ausgezeichnet wurde ein Projekt der Hochschule Bremen, das von Philipp Reh, Oskar Glenz, Ina Hainer und Timon Vorwig entwickelt wurde. Kern ist ein neuartiger Filter für Durchfluss-Aquakultursysteme, inspiriert vom Filtersystem des Grönlandwals. Die Jury lobte das durchdachte bionische Konzept, den praxistauglichen Demonstrator und die überzeugende Machbarkeitsstudie mit wirtschaftlichem Potenzial. Als technischer Prototyp zeigt das Vorhaben exemplarisch, wie biologische Prinzipien in innovative Umwelttechnologien transformiert werden können.
Groningen-Team überzeugt Jury mit zukunftsweisendem evolutionären Poster zu Algorithmen
Mit dem Jury-Preis der GTBB ehrte eine Fachjury Kristina Schreiber, Alex Horne und Assoc. Prof. Dr. Eize Stamhuis von der Universität Groningen. Das prämierten Poster erklärte die Implementierung evolutionärer Algorithmen in Computational Fluid Dynamics als Werkzeug zur Untersuchung biologischer Strömungsphänomene. Gleichzeitig kürten Kongressteilnehmer das biomimetische Tag-Attachment von Vera Hörger, Prof. Dr. Susanna Labisch und Prof. Dr. Jan-Henning Dirks von der HSB zu ihrem Favoriten, inspiriert von den Haftmechanismen der Seeläuse.
Kesel bedankt sich bei Airbus, CTC, Bremen, WFB, BMBF
Am BMBF-Projekttag zur „Biologisierung der Technik“ mit neuer Bezeichnung BMFTR äußerte Prof. Dr. Antonia Kesel ihren Dank an zentrale Förderer: Airbus Operations GmbH, CTC GmbH als Airbus-Unternehmen, das Land Bremen, die Wirtschaftsförderung Bremen und das Bundesministerium für Bildung und Forschung. Durch ihre engagierte finanzielle und ideelle Unterstützung entstehen geförderte interdisziplinäre Arbeitsgruppen, praxisorientierte Pilotprojekte sowie effiziente Innovationspartnerschaften, die den bedeutenden Transfer biologischer Prinzipien in technische Lösungen fördern und nachhaltige Forschungserfolge beschleunigen.
Interdisziplinäres Studium überträgt biologische Prinzipien in erfolgreiche nachhaltige Techniklösungen
Das praxisnahe Bionik-Studium an der Hochschule Bremen kombiniert biowissenschaftliche Analysen mit Ingenieurmethoden und eröffnet Studentenn vielfältige Karrierechancen in Forschung und Industrie. Der begleitende Kongress bietet eine Plattform für den praxisbezogenen Austausch und die Präsentation von Prototypen wie dem Grönlandwal-basierten Filtersystem. Finanzielle Unterstützung von Industriepartnern und Förderinstitutionen beschleunigt die Entwicklung marktfähiger Produkte. Durch diesen direkten Technologietransfer werden nachhaltige Innovationsprozesse vorangetrieben und ökologisch orientierte Geschäftsmodelle gefördert. Das stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und gesellschaftliche Akzeptanz neuer Technologien nachhaltig.

