Die Etablierung der Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL-CT) am 1. Juli 2024 markiert den Beginn eines groß angelegten Projekts in Cottbus. Mit Mitteln aus dem Strukturstärkungsgesetz Kohleregion und Landesinvestitionen wird bis 2038 das Innovationszentrum Universitätsmedizin Cottbus (IUC) errichtet. Das Carl-Thiem-Klinikum verwandelt sich im Zuge eines 3,7-Milliarden-Euro-Umbauprojekts in einen integrierten Uni-Campus. LOGSOL konzipiert dabei das umfassende regionale Versorgungskonzept für alle logistischen Abläufe, von Speiseversorgung über Abfallmanagement bis Klinikapotheke, Gefahrstofflagerung.
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Modellregion Gesundheit Lausitz erhält mit IUC erweitertes modernes Universitätsklinikum
LOGSOL gestaltet Krankenhauslogistik-Transformation (Foto: LOGSOL GmbH)
Das Innovationszentrum Universitätsmedizin Cottbus (IUC) wurde zum Eckpfeiler der neuen Medizinischen Universität Lausitz – Carl Thiem (MUL-CT), die am 1. Juli 2024 in Cottbus durch das Land Brandenburg begründet wurde. Das Vorhaben sieht die umfassende Umgestaltung des Carl-Thiem-Klinikums zu einem modernen Universitätsklinikum vor. Insgesamt belaufen sich die Bau- und Ausstattungsmaßnahmen auf rund 3,7 Milliarden Euro, die aus Bundesfonds und Landeshaushalt gemeinsam finanziert werden, unter Beachtung umfassend nachhaltiger Bau- und Betriebskonzepte.
Strategisches Versorgungskonzept von LOGSOL stärkt regionale medizinische Infrastruktur Lausitz
LOGSOL erhielt den Zuschlag zur Erstellung des strategischen Logistikkonzepts für den neuen Campus in Cottbus dank umfassender Expertise im Krankenhausumfeld. Das Konzept umfasst Tracking-Systeme, zentrale Distributionspunkte und eine automatisierte Warenflusssteuerung. Senior Logistics and Factory Planner Niklas Hofmann koordinierte interdisziplinäre Teams und entwickelte Szenarien für Logistikabläufe. Dabei werden Lager- und Materialwirtschaft integriert und Entsorgungskonzepte berücksichtigt. Hofmann betont: „Mit dieser Lösung leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Effizienzsteigerung und Nachhaltigkeit der regionalen Gesundheitsinfrastruktur.“
Koordinierte Infrastruktur schafft Synergien zwischen Kliniken, Lehre und Forschung
Die Zusammenführung klinischer Versorgung, akademischer Lehre und Forschung erfordert laut Mario Henneberger fundamentale Veränderungen in der Infrastruktur. LOGSOL entwirft dazu ein Netzwerk aus Verteilsystemen, automatisierten Stationen und zentralen Depots, das sämtliche Güterströme steuert. Dabei werden Anlieferungsprozesse, Lagerhaltung und interne Distribution optimal aufeinander abgestimmt. Mit solchen integrierten Logistikketten lässt sich nicht nur Effizienzsteigerung erreichen, sondern auch die Versorgungsqualität nachhaltig sichern und weiterentwickeln. Henneberger unterstreicht die Rolle datengestützter Analysen für kontinuierliche Optimierung.
Medizincampus Lausitz wächst: 1.300 Jobs, 80 Professuren, 1.400 Studienplätze
Die strategische Planung sieht vor, bis 2035 über 1.300 neue Vollzeitstellen und 80 Professuren einzurichten, um das Lehr- und Forschungspotenzial zu erweitern. Parallel dazu steigt die Zahl der Medizinstudentenn schrittweise auf 1.400 Plätze an, wobei im Wintersemester 2026/27 die ersten Immatrikulationen erfolgen. LOGSOL untersuchte im Zuge dessen detailliert die Standortfrage für zentrale Logistik- und Versorgungsprozesse, um ein effizientes Zuführungskonzept aller Campusbereiche zu entwickeln und abzusichern umfassend und Kapazitätsplanung sowie Nachhaltigkeitsaspekte.
Zeitkritische Logistikanalyse bestimmt zukünftig benötigte Warenströme bis zum Endausbau
Mit Blick auf enge Zeitvorgaben formierte Niklas Hofmann ein spezialisiertes Team aus vier LOGSOL-Planungsexperten und zwei Universitätswissenschaftlern der TU Dresden, um die komplexen Anforderungen zu bewältigen. Durch detaillierte Bestandsmessungen und Szenarioanalysen wurden künftige Warenströme bis zum finalen Ausbaujahr 2038 prognostiziert. Anschließend flossen diese Daten präzise in das bauliche Struktur- und Infrastrukturkonzept ein, wodurch das Logistikkonzept frühzeitig fundiert und skalierbar gestaltet werden konnte. Diese Vorgehensweise legte den Grundstein für reibungslose Betriebsabläufe.
Masterplan-Untersuchung prüft Abfallmanagement, Gefahrstofflagerung und Prozesse der Reinigung effizient
Im Fokus der Logistikanalyse standen im Masterplan die Bereiche Speisenversorgung, Textillogistik, Reinigung, innerbetriebliche Materialbewegungen, Archivverwaltung, Abfallmanagement, Gefahrstoffdepot und pharmazeutische Distributionsprozesse. Jedes Segment wurde hinsichtlich Effizienz, Ressourcennutzung und Schnittstellenkompatibilität untersucht. Ziel war es, klare Prozessketten zu definieren, interne Abstimmungsprozesse zu optimieren und eine skalierbare Infrastruktur zu entwickeln. Dabei wurden die Bedürfnisse von Patienten, Mitarbeiter und Studentenn gleichermaßen berücksichtigt, um langfristig Synergien nutzbar zu machen und Kostenstrukturen transparent zu gestalten, effizient nachhaltig.
LOGSOL analysierte Automatisierungspotenziale in der Unit-Dose-Versorgungskette und vollumfänglich optimiert
Mit Blick auf Effizienz und Fehlervermeidung untersuchte LOGSOL die zukünftige Unit-Dose-Medikationversorgung im Detail. Robotergestützte Lösungen sollen dort greifen, wo repetitive Aufgaben wechseln und Präzision gefordert ist. Die Analyse umfasste die Zusammenlegung redundanter Prozessschritte, den Einsatz fahrerloser Transportsysteme und die Einbindung einer zentralen Steuerungsplattform. Auf dieser Basis wurde ein abgestuftes Automationskonzept entwickelt, das Schnittstellen zu Lagerverwaltung, Klinikapotheke und Pflegestationen definiert und flexibel an veränderte Bedarfe anpassbar ist sowie Wartungs- und Schulungskonzepte.
LOGSOL legt Grundstein für nachhaltige Logistikstruktur in Lausitz Gesundheitsmodellregion
Mit intensiver Präsenz vor Ort und systematisch gestalteten Experten-Workshops erarbeitete LOGSOL bis Ende November 2024 eine umfassende Logistikkonzeption inklusive Flächen- und Kapitalbedarf. Kernziel war es, sämtliche logistischen Anforderungen des zukünftigen Uni-Campus zu analysieren und belastbare Planungsgrundlagen zu generieren. Hofmann bezeichnet das Ergebnis als entscheidenden Grundstein für die nächsten Jahrzehnte der Modellregion Gesundheit Lausitz. Die daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen gewährleisten eine reibungslose Versorgung und langfristige Investitionssicherheit sowie adaptive Anpassung an künftige Anforderungen.
Campussynergien, Effizienz und Sicherheit durch zukunftsweisendes Logistikkonzept in Cottbus
Das Vorhaben in der Lausitz entwickelt ein integriertes Klinikum, das Forschung, Lehre und Patientenversorgung nahtlos verknüpft. LOGSOLs strategisches Logistikkonzept analysiert detailliert alle Förderketten von Speisen über Textilien bis zur Medikamentendistribution und optimiert mit automatisierten Abläufen die Prozesse. Auf diese Weise werden Kosten gesenkt, Versorgungsengpässe vermieden und Synergien zwischen Campusbereichen gestärkt. Damit entsteht eine nachhaltige Grundlage für akademische Ausbildung, innovative Forschung und hochwertige Patientenbetreuung in der Region mit skalierbaren Kapazitäten ausgestattet.